Hochwasserrückhalt Bludesch/Gais

Entlang der Ill kam es in den Jahren 1999 und 2005 u.a. im Gemeindegebiet Bludesch zu massiven Hochwasserschäden. Da mit herkömmlichen Längsausbauten die wasserwirtschaftlichen Zielsetzungen nicht gelöst werden konnten, wurden im Sinne eines nachhaltigen Hochwasserschutzes und eines optimalen Einsatzes der finanziellen Mittel vorhandene Überschwemmungsflächen genutzt.

Die gegenständliche Anlage – der Hochwasserrückhalt Bludesch/Gais –  umfasst den Neubau von vier Retentionsbecken auf einer Waldfläche von ca. 40 ha mit einem Nutzinhalt von ca. 600.000 m3 zwischen dem Fluss km 20,00 und km 18,50 (KG Bludesch) und einer Sohlrampe bei Fluss km 20,00.

Die Hochwasserrückhalteanlage erhöht den Hochwasserschutz für den Ortsteil Gais (KG Bludesch) und verbessert auch den Hochwasserschutz für die gesamte Unterliegerstrecke bis Feldkirch.
Die Befüllung der Anlage kann sowohl automatisch als auch händisch erfolgen. Die zentrale Leittechnik ist im Feuerwehrhaus Schlins situiert. Die Abläufe sind in einem Einsatzplan geregelt.

 

Riegelrampe ersetzt Sohlstufe

Die ehemalige Sohlstufe im Gemeindegebiet Bludesch bei Fluss km 20,50 behinderte bzw. verunmöglichte ein Aufsteigen von vielen Fischarten zu ihren Brutplätzen an der Ill und in den Seitengewässern.

Die Wiederherstellung der Fischdurchgängigkeit war das erklärte und zugleich prioritäre Ziel des NGP 2009 (Nationaler Gewässerbewirtschaftungsplan). Im Zuge des Gesamtprojektes „Hochwasserrückhalt Bludesch/Gais“ wurde der bestehende Sohlabsturz durch eine Riegelrampe ersetzt, welche den Fischaufstieg bis zum Getznerwehr (km 29,92) kurz unterhalb der Einmündung Alfenz ermöglichen sollte. Insbesondere auch für die Bodensee-Seeforelle, deren historisches Verbreitungsgebiet bis nach Schruns reichte, ist die Wiederherstellung des Fließgewässerkontinuums in der Ill von überregionaler Bedeutung.

Factbox: Daten und Zahlen

Dauer: August 2011 bis Ende 2013

Errichtungskosten ca. € 10,7 Millionen

Finanzierung: Bund 50%, Land 40%, Wasserverband 6,5%, Sonderbeiträge 3,5%

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